ARCHIV – Veranstaltungen
Neues aus dem Fachbereich – 26. 5. 2021
Liebe NaturFreund:innen und Interessierte an der Arbeit im Fachbereich NaturFreunde Global BW,
wir wollen euch wieder einmal informieren über:
- Aktuelles aus dem Umwelt- und Ausbildungszentrum in Bekhar/Senegal
- Fachtag der Fachbereiche Global und Umwelt Ba-Wü am 08. Mai 2021
- Koalitionsvertrag für die neue grün-schwarze Landesregierung
- Veranstaltungen etc. bis zur Bundestagswahl im Herbst 2021
Fachtag „Globale Gerechtigkeit und Solidarität“ am 8. 5. 2021
Der gemeinsame Fachtag der Fachbereiche Umwelt und Global der NaturFreunde Baden-Württemberg am 8. 5. 2021 lud die Teilnehmenden zu einer Auseinandersetzung mit dem Lieferkettengesetz der Bundesregierung und auf europäischer Ebene, sowie einer Vertiefung des Bewusstseins für Fragen der Energiewende und der Klimagerechtigkeit, ein.
Die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes bedeutet einen großen Schritt für die verbindliche Verankerung von Menschenrechten und Umweltschutz entlang globaler Lieferketten. Viele Bestrebungen Unternehmen zur freiwilligen Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards zu motivieren hatten wenig Erfolg. Uwe Kleinert von der Werkstatt Ökonomie in Heidelberg und Koordinator der Initiative Lieferkettengesetz in Baden-Württemberg betonte, dass das Gesetz und dessen Umsetzung somit einen Paradigmenwechsel bedeute. Dennoch gebe es insbesondere in vier Punkten einen dringenden Nachbesserungsbedarf des Gesetzesentwurfs. Uwe Kleinert legte dar, dass anders als im Entwurf des Lieferkettengesetzes der Bundesregierung die ganze Lieferkette erfasst werden müsse, im Bereich der Haftung und der Verantwortung für Umweltschutz deutlich nachgebessert und alle relevanten Unternehmen erfasst werden müssten.
Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Delara Burkhardt, brachte die Diskussion über ein Lieferkettengesetz auf Ebene der Europäischen Union ein und legte dar, dass der europäische Entwurf deutlich weitergehe als der Vorschlag der Bundesregierung. Dennoch müsse auch hier die Entwicklung in den nächsten Monaten begleitet werden. Außerdem stellte Delara Burkhardt einen zweiten Vorschlag für einen produktbasierten Ansatz für Sorgfaltspflichten, die Forderung nach entwaldungsfreien Lieferketten, vor.
Im Anschluss an die Beiträge von Uwe Kleinert und Delara Burkhardt diskutierten die Teilnehmenden des Fachtags die spezifische Gestaltung des Gesetzesentwurfs, die Verantwortung der Verbraucher*innen und der Politik sowie die Möglichkeit auch über internationale Handelsverträge Umwelt- und Menschenrechte verbindlich zu verankern. Die Aktion Lieferkettenbrief wurde als Handlungsmöglichkeit für Einzelne eingebracht und Delara Burkhardt erwähnte die gute Vernetzung auch mit der Initiative Lieferkettengesetz in Deutschland, um den Prozess auf europäischer Ebene zu begleiten.
Im zweiten Teil des Fachtags präsentierte Michel Köhler, Klimapolitikberater bei The Greenwerk, Einsichten in Fragen der Energiewende und der Klimagerechtigkeit. Er betonte die historische Verantwortung der USA und der EU für den Ausstoß von Treibhausgasen und die Energiewende als zentrales Element der Transformation. Außerdem zeigte er die Bedeutung von Sorgfaltspflichten entlang von Lieferketten für die Energiewende auf. Der hohe Rohstoffbedarf, etwa für Windanlagen oder E-Autos, mache deutlich, dass die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards auch hier zentral ist für die Umsetzung globaler Gerechtigkeit. Einen Handlungsansatz zu mehr Klimagerechtigkeit sieht Michel Köhler in der Finanzierung von Klimaanpassung und Klimaschutz in Ländern des Globalen Südens durch den Globalen Norden.
Die Teilnehmenden diskutierten sowohl eine differenzierte Sichtweise auf verschiedene Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit, die Verantwortung der Finanzwirtschaft, als auch die Grenzen der grünen Technologien und damit zusammenhängend das Streben nach Suffizienz. Im Hinblick auf die Länder des Globalen Südens wurde die Bedeutung der Nutzung der Erneuerbaren Energien für die lokale Bevölkerung vor Ort betont, bevor eine Zusammenarbeit für die Versorgung in Deutschland angestrebt werden könne.
Der virtuelle Fachtag schloss an zwei aktuelle Entwicklungen an, die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes und die Verschärfung der Klimapolitik im Anschluss an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die drei Referent*innen konnten gute Einblicke in ihre Arbeit geben und spannende Impulse für die Diskussion mit den über 30 Teilnehmenden aus verschiedenen Landesverbänden der NaturFreunde liefern. Die Fachbereiche Umwelt und Global werden sich weiter mit Globaler Gerechtigkeit und der konkreten Gestaltung einer sozial-ökologischen Transformation auseinandersetzen.
Neues aus dem Fachbereich – 4. 2. 2021
Liebe NaturFreund*innen und Interessierte an der Arbeit im Fachbereich NaturFreunde Global BW,
wir möchten euch heute Aktuelles aus dem Umwelt- und Ausbildungszentrum berichten und einen Ausblick auf unsere geplanten Aktivitäten im Jahr 2021 geben.
Das nächste Fachbereichstreffen findet am 19. 2. 2021 um 16 Uhr als Videokonferenz via Zoom statt. Ihr alle seid dazu wieder herzlich eingeladen!
Unsere Themen sind
- die Landtagswahlen in Baden-Württemberg
- der direkte Austausch mit dem Team des Umwelt- und Ausbildungszentrums in Bekhar unter Leitung von Peinda Faye. Die Beiträge werden übersetzt.
Neues aus dem Fachbereich – 11. 12. 2020
Liebe NaturFreund*innen und Interessierte an der Arbeit im Fachbereich NaturFreunde Global BW,
ein schwieriges Jahr geht zu Ende und wir spüren, dass globale Solidarität immer wichtiger wird. Die Auswirkungen der Pandemie in vielen afrikanischen Ländern haben gesundheitliche aber noch deutlich schwerwiegendere soziale und ökonomische Folgen. Diese zeigen sich insbesondere im Anstieg der Zahl der Menschen die in Armut leben und auf Hilfe angewiesen sind oder von zunehmender Unsicherheit und Perspektivlosigkeit bedroht sind. Zusätzlich verstärkt die Klimakrise die Herausforderungen in vielen Ländern immer weiter. Unser Blick auf globale Zusammenhänge und unser Engagement für internationale Zusammenarbeit und Austausch auf Augenhöhe sind wichtiger denn je. Gemeinsam können wir einen Beitrag leisten zu Klimagerechtigkeit und globaler Solidarität.
Hand in Hand – für globale Gerechtigkeit und Solidarität
NaturFreunde Global Baden-Württemberg – Fachtag
Bericht zum 1. Teil des Fachtags am 10. Oktober 2020 als Videokonferenz
Am 10. Oktober konnten rund 40 NaturFreund*innen und Interessierte durch den Vortrag von Mamadou Mbodji, Präsident der afrikanischen Naturfreunde-Verbände und Vize-Präsident der NFI, erfahren, welche dramatischen Auswirkungen die Klimakrise auf dem afrikanischen Kontinent hat und was Klimagerechtigkeit konkret bedeutet. Eindrücklich präsentierte Mamadou Mbodji Zahlen zu den Auswirkungen der Klimakrise auf die Biodiversität und Lebensbedingungen in afrikanischen Ländern, insbesondere auch im Hinblick auf die Landwirtschaft.
Er appellierte mit seinem Beitrag an die Solidarität mit den von der Klimakrise besonders stark betroffenen Ländern Afrikas und forderte verstärkte Maßnahmen der Verursacher-Länder, um die Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern. Die gemeinsamen Anstrengungen für mehr Klimagerechtigkeit müssen die umfassende Unterstützung afrikanischer Staaten, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht, sicherstellen. Mamadou Mbodji sieht in der vielfältigen Arbeit der afrikanischen NaturFreunde, aber auch in der Solidarität der NaturFreunde international bereits jetzt große Erfolge und herausragendes Engagement, jedoch ist der Weg zu Klimagerechtikeit noch weit und nur durch Solidarität international wie auch zwischen den Generationen erreichbar.
Pablo Agbogan ergänzte den Vortrag von Mamadou Mbodji durch seinen Bericht über die Arbeit der NaturFreunde in Togo (Case Togo – Amis de la Nature). Auch er bekräftigte nochmals, dass die Treibhausgasemissionen, welche die Klimakrise verursachen, maßgeblich auf die reichen Länder zurückgehen und die Unterstützung afrikanischer Länder in der Anpassung und im Umgang mit den dramatischen Folgen unerlässlich ist. Pablo Agbogan berichtete von der Unterstützung der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Bereich der Agrarökologie und den Aufforstungs-maßnahmen sowie der Bildungsarbeit und den Projekten im Bereich der Solarenergie der NaturFreunde in Togo.
- Hand in Hand – für globale Gerechtigkeit und Solidarität
- 125 Jahre NaturFreunde
- Mit den Naturfreunden gemeinsam unterwegs im Gundelsheimer Wald
- Aufforstung von Mangrovenwäldern
- Südzeit –
- Spende der Baugenossenschaft Gartenstadt Rastatt eG
- Ela geht zur Bodensee Stiftung – wir sagen DANKE
- Meine Deine Eine Welt 2019 – Preisverleihung
- Global in Forchheim
- Bericht NF GLOBAL 2019
- Das Große Rastatter TAMTAM