Thema Mangrovenaufforstung | Foto © NaturFreunde Fachbereich GLOBAL
Statement zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Der Fachbereich GLOBAL der NaturFreunde Baden-Württemberg e.V. fordert an diesem Tag, dem 25. 11. 2024, eindringlich die sofortige Beendigung jeglicher physischer und sexualisierter Gewalt gegen Frauen. Diese Gewalt ist nicht nur eine Menschenrechtsverletzung, sondern untergräbt auch die soziale Entwicklung weltweit.
„Wir brauchen dringend ganz konkret Schutz und Beratung für ALLE von gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder überall auf der Welt!“, fordert Uschi Böss-Walter, Fachbereichsleiterin im Vorstand des Landesverbandes der NatuFreunde Baden e.V.
Heute erheben wir unsere Stimmen für Frauen, die ihre eigene nicht mehr erheben können.
Wir leihen unsere Stimme denjenigen, denen das laute Sprechen verboten ist. Denn sonst wird sie niemand mehr hören!
Zum Beispiel für Frauen wie Mahsa Amini, die von der iranischen Sittenpolizei zu Tode geprügelt wurde, weil sie ihr Kopftuch nicht „ordnungsgemäß“ getragen haben soll.
Oder für die Frauen in Afghanistan, die nicht singen und nicht laut reden dürfen, weil ihre Stimme Männer provozieren würde. Sie dürfen nicht in Parks, nicht in weiterführende Schulen, nicht an Unis studieren und müssen ihr Gesicht verhüllen. Geld- und Haftstrafen drohen, und noch viel schlimmeres. Wir erheben unsere Stimme für die mindestens 7.000 bis heute verschleppten Jesidinnen, die entmenschlicht als Sklavinnen von IS-Leuten gehalten werden. 7.000 Frauen und Mädchen, wer frägt nach ihnen? Wenn wir das nicht tun?
Wir sprechen für die Frauen im Senegal und in anderen Ländern des globalen Südens, die physischer und sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Sie leiden unter einem eingeschränkten Zugang zu Bildung und wirtschaftlicher Teilhabe sowie unter traditioneller Praktiken wie Frühverheiratung, die ihre Rechte und Freiheiten einschränken. Hier müssen wir aber auch über die unsägliche Genitalverstümmelung sprechen.
In unserem „Appell an die Mitglieder der 68. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission“ haben wir unsere Forderungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit zusammengefasst.
Wir setzen uns für konkrete Maßnahmen ein: Es braucht sichere Unterkünfte, umfassende rechtliche Beratung sowie Investitionen in Präventionsarbeit und Sensibilisierung.
Jede Frau hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde. Nur durch gezieltes Handeln können wir dieses Ziel erreichen. Die Verantwortung liegt bei uns allen – Politik, Gesellschaft und Institutionen.
Fachbereich GLOBAL
NaturFreunde Baden-Württemberg e.V.
Neues aus dem Umwelt- und Ausbildungszentrum
„Dein Recht auf Zukunft“ – Klima- und Generationengerechtigkeit
NaturFreunde GLOBAL luden anlässlich des 70. Weltkindertags ins Naturfreundehaus Rastatt ein
PRESSEMITTEILUNG
Am Freitag, den 20.09.2024, kamen über 50 engagierte Menschen ins Naturfreundehaus, um gemeinsam einen konsequenteren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Auswirkungen der Klimakatastrophe zu diskutieren und über mögliche gemeinsame Schritte zu sprechen.
„Kinder haben nicht nur das Recht auf Bildung, Schutz und Gesundheit – sie haben auch das Recht auf eine intakte Umwelt. Es ist unsere Pflicht, die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu bewahren und ihnen die Möglichkeit zu geben, in einer Welt aufzuwachsen, die nachhaltig, sauber und lebenswert ist. Der Schutz der Umwelt ist gleichzeitig der Schutz unserer Kinder und ihrer Zukunft“, erklärte Uschi Böss-Walter, Leiterin des Fachbereichs GLOBAL im Vorstand des Landesverbandes der NaturFreunde Baden e.V. und Mitglied der Rastatter Ortsgruppe.
Im Mittelpunkt des Treffens stand eine lebhafte Paneldiskussion, in der Expert:innen über das Thema „Ökologisches Kinderrecht“ diskutierten. Überall auf der Welt ist die Klimakrise erlebbar, gerade in diesen Tagen hier insbesondere durch Starkregen und Hochwasser.
Dass die Klimakrise die Zukunft der jungen Menschen auch in den afrikanischen Ländern zerstört, unterstrich Mamadou Mbodji, aus der Rastatter Klimapartnerstadt Saint-Louis. Er kritisierte die katastrophale Wirtschafts- und Klimapolitik der Industriestaaten, die maßgeblich zur Verschärfung dieser Situation beitragen würde.
Auch Frau Prof. Dr. Barbara Schramkowski von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg nutzte deutliche Worte angesichts der Zerstörung des Planeten und sprach von „Ökologischer Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“. „Ein intaktes ökologisches Umfeld ist von zentraler Bedeutung für die körperliche und psychische Entwicklung junger Menschen und bildet die Grundlage für die Verwirklichung nahezu aller Kinderrechte“, so Schramkowski. Auch die UN-Kinderrechtskonvention verknüpfe die Chancen auf kindliche Entwicklung mit dem Schutz der Umwelt. Angesichts der fortschreitenden Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen – wie dem Wald- und Artensterben, der Luftverschmutzung und dem Rückgang der Trinkwasservorräte – müssen diese Gefährdungen viel stärker in den Fokus rücken.
Peer Giemsch ist Geschäftsführer des privaten Kitaträgers Pro Liberis, der im Landkreis Karlsruhe 30 KiTas betreibt. Er betonte die Notwendigkeit, bereits Kindern im Kindergartenalter ein nachhaltiges Lebensmodell vorzuleben und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) als Auftrag zu betrachten und umzusetzen. Denn: „Die jungen Menschen, die ganz Kleinen, sind aufgrund ihrer Entwicklungsphase besonders verletzlich.“
Enrico Schächtel ist Schüler und Mitglied der Rastatter Jugenddelegation. Der 17-jährige mahnte an, dass junge Menschen stärker in politische Prozesse eingebunden werden müssen. Auch betonte er, dass junge Menschen an allen sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden müssen und diese in ihrer natürlichen Kompetenz Anerkennung finden müssten.
Mamadou Sylla, Präsident der Naturfreundejugend International, war durch ein digitales Grußwort vertreten. Das Grußwort kann hier nachgelesen werden.
Die Anwesenden waren sich darin einig, dass es angesichts der globalen Herausforderungen dringend mehr politische und gesellschaftliche Maßnahmen braucht. Der Schutz unserer Umwelt ist untrennbar mit den Rechten der kommenden Generationen verbunden. Das bestätigt das Bundesverfassungsgericht bereits 2021. Junge Menschen haben nicht nur das Recht auf Bildung, Gesundheit und Teilhabe, sondern auch das einklagbare Recht auf eine gesunde und lebenswerte Umwelt. Dies ist die Grundlage für ein glückliches, selbstbestimmtes Leben – heute aber selbstverständlich auch in der Zukunft.
Foto: v.l.n.r.: Enrico Schächtel, Peer Giemsch, Prof. Dr. Barbara Schramkowski, Mamadou Mbodji. © Doris Banspach.
Über die NaturFreunde Deutschland
Die NaturFreunde Deutschlands sind ein sozial-ökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft.
Der Fachbereich GLOBAL Baden-Württemberg
Der Fachbereich gehört zu den NaturFreunden in Baden und Württemberg und hat das Ziel, eine Brücke zwischen Nord und Süd zu bauen, um die Umsetzung der Agenda 2030 zu unterstützen, mit einem Schwerpunkt auf den Themen Klimagerechtigkeit, Umwelt- und Naturschutz sowie die Umsetzung der Agenda 2030 und der Kinderrechtskonvention.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontakt:
NaturFreunde in Baden und Württemberg Fachbereich GLOBAL
Maike Schliebs
Alte Weingartener Str. 37
76227 Karlsruhe
www.naturfreunde-global.de
Tel.: 0721/15109115
Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des
83 junge Menschen pflanzen 12.000 Mangroven in Saint-Louis
Spende von Naturfreunden und Klimabündnis macht’s möglich.
Von Nora Pallek / 22. 7. 2024
Die Naturfreunde Rastatt und das Klimabündnis Rastatt haben mit einer Spende von 3.000 Euro die weitere Aufforstung von Mangrovenwäldern in der Klimapartnerstadt Saint-Louis im Senegal er-möglicht. Mit dem Geld konnten 12.000 Bäume im Delta des Senegalflusses gepflanzt werden. Das Projekt wurde im Rahmen einer viertägigen Aktion von der senegalesischen Vereinigung der Naturfreunde (ASAN) und dem beruflichen und ökologischen Ausbildungszentrum Alioune Diagne Mbor in Bekhar (CFPE) umgesetzt – unter tatkräftiger Mithilfe von 83 jungen Menschen. Klimaschutz und Umweltbildung gingen dabei Hand in Hand.
Neues von den Klima-Projekten in Saint-Louis – Senegal
Arbeitsreise im Mai 2024
Am 05. Mai 2024 starteten der Klimaschutzmanager der Stadt Rastatt Martin Schursch und Uschi Böss-Walter für die Rastatter NaturFreunde und für das Klimabündnis in den Globalen Süden genauer in die senegalesische Klimapartnerstadt Saint-Louis im Senegal.
Seit dem Gemeinderatsbeschluss 2019 kommt die kommunale Klimapartnerschaft zwischen Rastatt und Saint-Louis in Senegal mittlerweile richtig in Fahrt und die Arbeit läuft auf Hochtouren. Klimaschutz und Klimaanpassung sind die wichtigen Themen.
Das erste große Projekt „Einsatz erneuerbarer Energie-Quellen in Saint-Louis“ läuft bereits 2024 aus. Das zweite große Projekt zur Innenstadtbegrünung startet gerade. Der Abschluss des einen und der Neubeginn des anderen waren Anlass des jüngsten Arbeitstreffens in Saint-Louis im Senegal.
„Wir fühlen uns bereits als internationales Team, das sich dem Kampf gegen die Klimakrise und für die nachhaltige Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft verschrieben hat“, so die einhellige Einschätzung der beteiligten Akteur:innen auf beiden Seiten.
Die Auswertung des durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für das Jahre 2021-2024 geförderten Projekts zum Einsatz erneuerbaren Energien in der Klimapartnerstadt stand als erstes auf der Tagesordnung.
Pressemeldung: Appell zur 68. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission:
Stärkung der Rechte der Frauen weltweit!
Anlässlich der 68. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission appellieren wir dringend an die internationale Gemeinschaft, verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Bildung für Frauen zu ergreifen sowie die Geschlechtergerechtigkeit im Zusammenhang mit der aktuellen Klimakatastrophe stärker in den Fokus zu setzen.
Als Fachbereich GLOBAL der NaturFreunde Baden-Württemberg setzen wir uns für die Verwirklichung von Bildungschancen ein, die Frauen befähigen, ihr volles Potenzial zu entfalten und eine gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen zu erreichen.
„Der strukturellen Benachteiligung und Gewalt an Frauen muss ein Ende gesetzt werden. Frauen haben ein Recht auf gesellschaftliche und politische Teilhabe. Und die Gesellschaft hat ein Recht auf die ganz besonders kreativen und hilfreichen Beiträge von Frauen für die Zukunftsfähigkeit des Planeten“, betont Uschi Böss-Walter, Vorstandsmitglied der NaturFreunde Baden und Fachbereichsleitung GLOBAL.
Seit vielen Jahren arbeiten NaturFreund:innen in Senegal und Deutschland eng zusammen und wollen mit ihren globalen Projekten Menschen dazu inspirieren, sich einzubringen und das Zusammenleben vor Ort und global auf diesem Planeten aktiv zu gestalten. Der Fachbereich GLOBAL unterstützt seit mehreren Jahren ein Umwelt- und Ausbildungszentrum in Bekhar im Senegal, wo bereits hunderten von jungen Frauen eine Ausbildung und der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht wurde und Umweltbildung betrieben wird.
Ndeye Penda Diagne absolviert gerade eine Ausbildung zur Köchin am Zentrum: „Die Ausbildung am Zentrum ermöglicht mir den Einstieg in eine berufliche Zukunft. Das ist nicht selbstverständlich. Es sollte mehr solcher Möglichkeiten für Mädchen wie mich geben, damit sie sich etwas aufbauen und erst dann eine Familie gründen können.“
Wir fordern die Mitgliedsstaaten der UN-Frauenrechtskommission dazu auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Frauen und Mädchen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Ausbildung erhalten. Dies umfasst die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen, die Beseitigung von Diskriminierung, die Förderung der Teilhabe an politischen Prozessen, die Beseitigung von physischer und sexualisierter Gewalt und die Förderung globaler Bildungsinitiativen.
Unsere zentralen Forderungen haben wir in diesem Appell zusammengefasst. Wir rufen alle Mitgliedsstaaten dazu auf, unseren Appell zu unterstützen und konkrete Schritte zur Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit für Frauen und Mädchen zu unternehmen.
Für weitere Informationen und Interviewanfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Karlsruhe / Stuttgart, 20. 3. 2024
Kontakt:
NaturFreunde in Baden und Württemberg Fachbereich GLOBAL
Alte Weingartener Str. 37
76227 Karlsruhe
www.naturfreunde-global.de
Tel.: 0721/15109115