Starke Frauen aus dem Senegal und Deutschland formulieren Forderungen an UN‑Frauenrechtskommission

Die Online-Konferenz des Fachbereichs Global der NaturFreunde Baden-Württemberg am Weltfrauentag, den 8. März 2024, zum Thema „Teilhabe von Frauen in Bildung und Ausbildung“ war ein voller Erfolg!

40 Teilnehmende wollten die inspirierenden Beiträge der fünf Referentinnen aus dem Senegal und Deutschland nicht verpassen. Zum ersten Mal nahmen zwei Auszubildende des Umwelt- und Ausbildungszentrums in Saint-Louis an einer Fachbereichskonferenz teil. Ndeye Penda Diagne absolviert eine Ausbildung zur Köchin und möchte sich mit dieser Chance eine Zukunft aufbauen. Imanè Mbaye hat in 2021 ihre Ausbildung zur Friseurin am Zentrum abgeschlossen und hat mittlerweile einen eigenen Salon. Ihr Wunsch ist es, dort weitere junge Frauen auszubilden und ihnen so einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Henriette Held, Jura-Studentin in Greifswald mit dem Schwerpunkt auf Umwelt, Energie- und Klimaschutzrecht sowie Landessprecherin der Grünen Jugend Mecklenburg-Vorpommern, schlug die Brücke zur Perspektive einer jungen Frau aus dem „globalen Norden“. Sie war selbst bereits mit der Naturfreundejugend im Senegal und plädierte für ausreichend finanzielle Mittel, um Frauen vor physischer und psychischer Gewalt zu schützen und ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Weitere Referentinnen waren die folgenden starken Frauen: Anna Ba, ehrenamtliche Leiterin des Zentrums und Fatou Ndoye, berufstätige Frau aus Petit Mbao. Aissatou Ndiaye, Gründungsmitglied der Hochschulgruppe der NaturFreunde im Senegal an der Uni in Saint-Louis, Aktivistin für Geschlechtergerechtigkeit und Naturschützerin, konnte leider aus technischen Gründen nicht teilnehmen.

Statements der Referentinnen

Henriette Held © NaturFreunde GlobalHenriette Held:
Frauen und auch queere Menschen sind insbesondere im globalen Süden von der Klimakrise betroffen. Hier muss die Politik ansetzen und ausreichend Mittel zum Schutz dieser Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stellen.
 

Anna Ba  © NaturFreunde GlobalAnna Ba:
Die wirtschaftliche Förderung von Frauen hat positive Auswirkungen auf die Familien und die ganze Gesellschaft. Die Politik muss stärker in Projekte investieren, die die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen fördern, insbesondere alleinstehende Frauen werden in vielen Ländern des globalen Südens noch schwer benachteiligt. Das muss sich ändern!
 

Ndeye Penda Diagne © NaturFreunde GlobalNdeye Penda Diagne:
Die Ausbildung am Zentrum ermöglicht mir den Einstieg in eine berufliche Zukunft. Das ist nicht selbstverständlich. Es sollte mehr solcher Möglichkeiten für Mädchen wie mich geben, damit sie sich etwas aufbauen und erst dann eine Familie gründen können.
 

Imanè Mbaye © NaturFreunde GlobalImanè Mbaye:
Im Senegal ist es für Frauen sehr schwer, eine staatliche Förderung für den Aufbau einer Selbstständigkeit zu erhalten. Ich hatte das Glück, vom Zentrum unterstützt zu werden und habe meinen eigenen Friseursalon. Doch das Glück haben nicht alle Mädchen. Insbesondere junge Frauen benötigen hier mehr Unterstützung für ihre finanzielle Unabhängigkeit.
 

Fatou Ndoye © NaturFreunde GlobalFatou Ndoye:
Ich habe mich alleine durchgekämpft und mir eine berufliche Zukunft aufgebaut. Aber das war sehr schwer und vielen jungen Frauen im Senegal bleibt diese Chance verwehrt. Es braucht mehr Unterstützung vom Staat für die Möglichkeit des Zugangs zu Bildung für Frauen, insbesondere zu einer höheren Ausbildung, die über die Grundausbildung hinausgeht.
 

Assaitou Ndiaye © NaturFreunde GlobalAssaitou Ndiaye
Um die Rechte der Frauen wirksam zu unterstützen und zu fördern, muss die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen in der Wirtschaft, in Entscheidungsgremien und beim Zugang zu Finanzmitteln vorrangig behandelt und durchgesetzt werden. Noch wichtiger ist es, in die Bildung und Ausbildung von Mädchen und Frauen zu investieren, um ihnen das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für eine würdige Beschäftigung und damit für ihre finanzielle Unabhängigkeit benötigen.