Eine Spendeninitiative der Naturfreunde in Wiesbaden e.V. und dem Landesverband der Naturfreunde Hessen in Kooperation mit den Naturfreunden International und den Naturfreunden Senegals – Association Senegalaise des Amis de la Nature (ASAN)
Im Februar 2023 waren wir gemeinsam mit Naturfreunden aus Österreich und Deutschland zu Besuch im Senegal. Es war eine private Reise, perfekt organisiert von Ingeborg Pint (Wien) und Mamadou Mbodji (Dakar).
Dank der Naturfreunde im Senegal haben wir unglaublich viele Kontakte zu Initiativen, Projekten und Menschen erlebt. Trotz der sichtbar schwierigen Lebensumstände wurden wir überall gastfreundschaftlich und herzlich empfangen.
So besuchten wir einige Dörfer am Senegalfluss in der Nähe von Podor, ganz im Norden Senegals. Hier wurden im Rahmen des Projektes „Obstbäume für senegalesische Dörfer“ von ASAN Obstbäume in Privatgärten gemeinsam mit den Familien gepflanzt. Diese Aktionen werden seit einigen Jahren an vielen Orten im Senegal durchgeführt und sind Teil einer internationalen Kampagne zum Kampf gegen die Desertifikation.
Die Obstbäume spenden zukünftig Schatten, liefern gesundes Obst und sind somit von direktem Nutzen für die Familien. Auch wir durften in Teamwork mit den Senegales*innen einige Bäume pflanzen.
Im Dorf Doué, ebenfalls am Senegalfluss, besuchten wir ein Gymnasium, in Ndombo bei Richard Toll die Gemüsegärten einer Fraueninitiative und in der Nähe von Saint Louis ein im Aufbau befindliches Umweltzentrum. Hier wird eine Mangroven-Baumschule für die Aufforstung, eine Lehmziegel- und Pflanzenkohleproduktion mit Ausbildungseinrichtung entstehen.
Allen Initiativen und Projekten ist gemein, dass sie unzureichende bis fehlende Energie- und Wasserversorgung aufweisen.
- Das Gymnasium ist nicht an das vorhandene Stromnetz (zu teuer) angeschlossen und besitzt nur ein kleines Solarpanel mit Batterie zur Minimalversorgung von Licht und Computer in der Verwaltung. In den Klassenräumen gibt es kein elektrisches Licht.
- Die Gemüsegärten der Frauen in Ndombo müssen mühselig mit schweren Gießkannen bewässert werden. Das Wasser muss von weit her aus dem Fluss geholt werden. Strom gibt es keinen. Auf den Feldern der Fraueninitiative bei Ndombo, eine Solarpumpe könnte die Arbeit wesentlich erleichtern!
- Das vielversprechende Umweltzentrum bei St. Louis hat weder Strom noch eine funktionale Wasserversorgung.
- Umwelt- und Bildungszentrum aus Lehm und Schilf, Lehmziegel und Pflanzenkohle sollen dort zukünftig produziert werden.
Die Verantwortlichen in den besuchten Einrichtungen haben alle von sich aus den Bedarf formuliert, hier konkrete Hilfe zu bekommen.
In allen Projekten haben die ASAN Ihre Finger im Spiel und sei es nur in beratender Funktion.
Das Naturfreundehaus „Petit Mbao“ nähe Dakar ist nebenbei auch Baumschule für die Baumpflanzprojekte und Bildungszentrum. Die Naturfreunde vor Ort, allen voran Mamadou, träumen seit langem von einer Solarstromversorgung für ihr Haus.
Auf dem Dach von Petit Mbao, neben der solaren Warmwasserbereitung ist noch viel Platz für Solarstromgewinnung
Vor diesem Hintergrund haben wir den Naturfreunden Senegals das Versprechen gegeben, uns von Wiesbaden aus für die Finanzierung der aufgezählten, konkreten Solarstromprojekte einzusetzen und gerne auch fachliche Unterstützung zu leisten.
Solarenergiegewinnung hat an unserem Wiesbadner Naturfreundehaus Heidehäuschen eine lange Tradition, bereits seit den 1990er Jahren nutzen wir die Sonne zur Warmwasserbereitung und auf dem Neubau wurde 2018 eine Photovoltaikanlage im Rahmen eines Mitgliederprojektes errichtet.
Energiesituation im Senegal
Landesweit haben nur etwa 60% der Menschen Zugang zu elektrischer Energie. Auf dem Lande nur 10%, da der Großteil in Städten und Ballungsräumen lebt. Für ein menschenwürdiges Leben braucht es jedoch Zugriff auf Energie. Afrika hat riesige Potentiale an Erneuerbaren Energien. Gerade Solarenergie lässt sich technisch einfach, dezentral und somit in Dörfern nutzen. Wie wir auf unserer Reise an fast allen besuchten Orten sehen konnten, wird dieses Potential leider auch im Jahr 2023 noch nicht ausreichend genutzt.
Sinnhaftigkeit der Projekte und Nutzen
Allen genannten Einrichtungen würde eine an die Nutzung angepasste Solarstromversorgung sehr helfen den Alltag besser und gesundheitsschonender zu bestreiten, sich weiterzuentwickeln und fördert in Teilen auch die Aus- und Weiterbildung in wichtigen Bereichen wie Umweltschutz und Existenzsicherung (Naturfreundehaus, Umweltbildungszentrum). Letzten Endes fördern die Solarprojekte auch den Klimaschutz und die Klimagerechtigkeit.
- Solarstrom - wie auf dem Bildungszentrum in Bekhar könnte es auch an anderen Projekten aussehen! Bewässerung der Felder ist ein wichtiges Thema – solarbetriebene Pumpen können helfen.
Spendenaufruf:
Um die Solar-Projekte mit den ASAN im Norden Senegals realisieren zu können, möchten wir analog der Spendenaktion „Obstbäume für senegalesische Dörfer“ einen weiteren Spendenaufruf „Sonnenstrom für Senegal“ starten.
Grobe Schätzung der benötigten Mittel zur Finanzierung der Solarstromprojekte:
- Gymnasium in Doué: 15.000 €
- Felder der Frauen von Ndombo: 15.000 €
- Umwelt- und Bildungszentrum bei St. Louis: 30.000 €
- Naturfreundhaus Petit Mbao bei Dakar: 30.000 €
- In Summe werden also 90.000 – 100.000 € zur Realisierung aller Projekte benötigt.
Spenden für die Solarstrom-Projekte im Senegal bitte auf das Konto
- Naturfreunde-in-Wiesbaden e.V.
Wiesbadener Volksbank
IBAN: DE79 5109 0000 0023 1650 07
Stichwort: Sonnenstrom Senegal
Kontakt:
- Naturfreunde-in-Wiesbaden e.V.
Andreas + Gotlind FröbDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.naturfreunde-in-wiesbaden.de
0175 5605382
Weitere Infos:
www.nf-int.org/themen/klimagerechtigkeit
www.naturfreunde-global.de
- Bisherige Unterstützer: Naturfreunde in Wiesbaden e.V. Stand: 05. Mai 2023
Naturfreunde Deutschlands, Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur,
Ortsgruppe Wiesbaden 1912 und Schierstein 1924 e.V. (Kurzform: Naturfreunde in Wiesbaden e.V.),
eingetragen im Vereinsregister Amtsgericht Wiesbaden unter VR 6334